Mit Zeichenstift und Schraubenschlüssel
Die 25 Spielplätze in Limburgerhof brauchen Planung, Unterhalt und Reparaturen
„Quietschvergnügt wippt die“ „kleine Anna auf der Wackelen- te, hüpft lachend herunter und rennt zu ihren Spielsachen im Sandkasten. Ihr etwas älterer Bru- der übt derweil seine Kraxelküns- te an einem tollen Klettergerüst.“
Damit diese Spielplatzidylle funktioniert, sind neben möglichst gutem Wetter und einer Engelsgeduld seitens der Eltern aber auch einiges an Planung und Organisation gefragt. Diese Aufgaben liegen hauptsächlich bei den kommunalen Verwaltungen. Zwischen dem Zeichenstift des Planers und den Schraubenschlüsseln der Handwerker spannt sich dabei der Arbeitsbogen.
Lange bevor der erste Sandkuchen gebacken ist, bestehen Spielplätze schon in den Köpfen der Städteplaner und – bereits wesentlich handfester – nach Beratungen im Bauausschuss und Beschlüssen des Gemeinderates in den Vorgaben des Bebauungsplanes für das jeweilige Wohngebiet. Bebauungsart und Größe der Viertel beeinflussen die Erstausstattung der Kinderareale, berichtet Jutta Grünfelder, Fachgebietsleiterin der Abteilung „Bürgerdienste“ im Rathaus Limburgerhof. Erstes Ziel sei, die Spielplätze parallel zu den Schlussarbeiten im Neubaugebiet fertigzustellen.
25 Gelände zum Toben gibt es in Limburgerhof mit zusammen über 30.000 Quadratmetern Fläche. Auf den großen Plätzen, wie etwa Waldgasse, Fichte- und Schwetzinger Straße sei es das Konzept, so Grünfelder, attraktive Angebote für alle Altersstufen aufzustellen. Bei kleineren Arealen würden die verschiedenen Möglichkeiten über das Wohngebiet verteilt. Was Anzahl und Ausstattung der Plätze angehe, sei Limburgerhof gut versorgt. Das bestätige auch Ortsbegehung mit den Kommunalpolitikern des Jugend- und Sozial- Fachausschusses einmal im Jahr.
Mindestens einmal pro Woche besichtigt Markus Scheible vom Kommunalen Bauhof Limburgerhof jedes Gelände. Seit 14 Jahren macht Scheible das und er bezeichnet sich selbst augenzwinkernd als „Spielplatz-Ranger.“ Sicht- und Funktionskontrollen an 150 Spielgeräten, 50 Sitzbänken und genauso vielen Mülleimern, die zwei bis drei Leerungen pro Woche brauchen, summieren sich auf rund 20 Arbeitsstunden in der Woche. Dazu kommen Reinigung und Unkrautjäten – durch die Gärtnertruppe der Gemeinde, tatkräftig unterstützt von der Aktion „Opas für Enkel“ der AG 60 plus – und das Fräsen der Sandflächen ein- bis zweimal im Monat. Cirka viermal im Jahr werden die Sandnester zudem 25 Zentimeter tief gesiebt, mit einer Technik, wie sie auch an großen Touristenstränden zum Einsatz kommt. Bei Bedarf wird Sand, natürlich mit einem Gütezertifikat, nachgefüllt.
„Nix Schleifenlassen“ ist Markus Scheibles Motto für das Instandhalten. Ein Rezept, das Früchte trägt, denn manche Geräte sind bis zu 30 Jahren alt. Holzaufbauten werden im Turnus alle zwei Jahre gestrichen, macht in 12 Monaten 50 Kilo Lasur und in Reparaturphasen 30 Wochenstunden. Klar sollte möglichst viel natürlich und zum Beispiel in Holz bleiben. Aber man müsse da die Balance halten, erklärt Scheible. Metallspielgeräte seien zwar nicht so schön, aber viel weniger arbeitsintensiv, genau wie die Bänke, die künftig aus Recyclingmaterial angeschafft würden. Spielplätze verdreckt, verwildert, Hunde-Toilette? Nicht in Limburgerhof, betont er: “In den letzten zehn Jahren wurden laut Inventurliste für cirka 300.000 Euro fast 90 Prozent der Spielgeräte ausgetauscht.“
Die Kontinuität und Konsequenz in allen Aspekten der Spielplatzbetreuung ist ein Konzept, das auch andere überzeugt. Markus Scheible, der sich immer wieder in Seminaren weiterbildet, wurde schon mehrfach von kommunalen oder kirchlichen Trägern als Berater hinzugezogen. Und Ideen hätte er noch einige: ein Matschspielplatz oder eine BMXBahn oder ein Trimm-Dich-Pfad für Erwachsene…
Klar, aus der kleinen Anna wird ja auch einmal eine große.
Speziell für Kids
Und wo findet man die Spielplätze in Limburgerhof? Dafür gibt es – nun schon in der dritten Auflage – einen Stadtplan für Kids. Die Spielplatz- Standorte sind nur ein Thema des Kinderplans, der immer in Zusammenarbeit mit den Kindern der dritten Klassen an Carl Bosch- und Domholzschule erstellt wird. Erhältlich ist er September im Bürgerbüro, Foyer des Rathauses im Ortszentrum, im JugendKulturZentrum und im Alten Rathaus (MGH).