Hauspost Herbst 2015

Hauspost Herbst 2015 6 – HDF/MGH

Musik aus der Scheune

zum zweiten Mal im Alten Rathaus

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich unter dem Druck von Überbevölkerung und Hungersnot in der Westpfalz der spezielle Erwerbszweig der Wandermusikanten. Um 1830 findet man sie bereits auf Straßen und Plätzen im benachbarten Ausland, und bald durchzogen sie die gesamte „zivilisierte“ Welt. Ihr bevorzugtes Reiseziel jedoch waren die USA, wo sie ihr Publikum mit den „Schlagern“ ihrer Zeit: mit beliebten Melodien, schmissigen Märschen, modischen Tänzen und Opern-Potpourris unterhielten. So wie ehemals die „Mackenbacher“ oder „Jettenbacher“ bestritten auch DIE WANDERMUSIKANTEN ihr Programm mit den unterschiedlichsten aktuellen Musikgenres – und liesen die Scheune im Alten Rathaus am Sonntag Mittag kochen.

2015 gab es den creole_sommer gleich an drei interessanten Orten: Im Alten Rathaus in Limburgerhof mit seiner stimmungsvollen Scheune, unter den alten Bäumen im Ebertpark in Ludwigshafen und am Badehaisel unterhalb der Wachtenburg. Unser regionales Netzwerk, die Kooperationen mit Migrantenorganisationen und viele Ehrenamtliche setzten sich dafür ein. Die Förderung von Land und Stadt und privaten Spendern und Sponsoren sorgte für die Basisfinanzierung.

Beim creole_sommer zeigt sich die multikulturelle Gesellschaft von ihrer bunten und kreativen Seite. Wenn verschiedene kulturelle Traditionen sich mischen und daraus Neues entsteht, entwickelt sich creole-Musik. Musik von hoher musikalischer Qualität, mit vertrauten und mit ungewöhnlichen Stilen; Trans-Kultur, geschaffen aus der Begegnung verschiedener Kulturen, kultureller Stile und Traditionen.

Und das klang gut! Drei Konzerte mit herausragenden Bands – Duo Doyna zum Auftakt am Freitag, Hotel Ost am Samstag und die Wandermusikanten zum Abschluss am Sonntag – begeisterten in der Scheune am Alten Rathaus die rund 500 Besucher/innen an den drei Konzerttagen.

creole_kreativ: 2016 dreht sich alles um die Migrationsfrucht schlechthin – die Tomate, um die herum viele Aktionen für Alt und Jung angeboten wurden

Das Wochenende war eine Mammutaufgabe für das Team. Rund 25 Helferinnen und Helfer sorgten ab Donnerstag für den Aufbau im Alten Rathaus. Die Bühne und eine Kassenbude wurden gestellt, Licht- und Tontechnik installiert und betreut (hier haben Andreas Gouthier und Markus Maierhofer tolle Arbeit geleistet), Garnituren, Sonnenschirme und Zelte aufgebaut, Getränke und Lebensmittel eingekauft, Kühlschränke und Spülbecken transportiert … . Und auch für einen weitgehend reibungslosen Ablauf von Freitag bis Sonntag haben die Teams gesorgt. Dank im Besonderen an die AG 60 plus für die Unterstützung beim Ausschank am Freitag und Samstag. Eine angenehme, anregende, enstpannte Atmosphäre. Wohlfühlen, –hören und -schmecken war geschaffen und wurde von den Gästen honoriert.

Der creole_sommer ist nicht nur Musik sondern Begegnung, Austausch, Miteinander – über nationale und kulturelle Grenzen hinweg. Neben der Konzerte konnten die Besucher/innen tolle Musikdokus gucken und in Workshops rund ums Thema Tomate – die Migrationsfrucht schlechthin – selbst kreativ werden.

Und es gab creole_ culinarisch vom Teams um Barbara Preis, das die Gäste am Freitag und Samstag mit albanischen Leckereien verwöhnt hat. Ein ebenso leckeres Buffett am Sonntag wurde durch Mitglieder der Linedance- Gruppe und viele andere Freiwillige möglich, die Kuchen, Frikadellen, Salate und andere Leckereien zubereitet haben.

Uns, den Teams und allen Helfer/innen hat das alles viel Spaß gemacht – aber erst Sie, liebe Besucher/innen, machten die Veranstaltungen zum Erfolg und uns als Veranstalter Lust auf den creole_sommer 2016.

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