Alles Theater
Theater aktiv oder passiv? In der Jugendkunstschule Limburgerhof macht die Theaterpädagogin Doris Ehrlich beides möglich.
Kann Kunst aus der Sprühdose kommen, und ist ein Graffiti Kunst?
Dem geht Doris Ehrlich auf den Grund. Am Mittwoch 28. März besucht sie mit einer Gruppe die Aufführung „Sky in the Limit“ im Schnawwl in Mannheim. Sie wählte das Stück, weil es „ein authentisches, rasantes Theaterstück ist, das sich mit existenziellen Fragen des gefährlichen Doppelllebens eines Sprayers auseinandersetzt.“ Das Ensemblemitglied Cédric Pintarelli, Autor, Regisseur und Schauspieler zugleich, überzeugt in dem Ein- Mann-Stück, weil er selbst lange als Sprayer aktiv war und besonders wirkungsvoll und überzeugend die Szene-Sprache als besonderes Stilmittel einsetzt.
Am Freitag, den 23.3. um 16.30 Uhr – nach dem Graffiti-Workshop (siehe auch Beitrag zum Thema auf Seite 8) – gibt es im Mehrgenerationenhaus eine Einführung in das Stück mit Hintergrundinformationen und allgemeinen Ideen zur Graffitikunst. Es gibt eine kleine Übersicht in die Begriffe des Graffiti-Jargons, der von Insidern der Graffiti- Szene gesprochen wird. Und wir gehen der Frage nach, ob Graffiti Kunst, Gekritzel oder Sachbeschädigung ist.
Zur Aufführung am 28. März um 19 Uhr treffen wir uns um 18.30 Uhr in Mannheim in der Alten Feuerwache, Brückenstrasse 2, im Schnawwl-Kinderund Jugendtheater. Im Anschluss an das Stück treffen wir uns mit Cédric Pintarelli zum Gespräch.
Selber aktiv werden darf man in der Theater-AG,
die gleich nach den Osterferien beginnt und bis Ende des Jahres läuft. Am 17. April geht es los – immer dienstags von 15.30 bis 17 Uhr. Die Theaterpädagogin Doris Ehrlich hat ein Konzept erarbeitet für Kinder zwischen 9 und 12 Jahren. Der Kurs führt in spielerische Grundlagen des Schauspiels ein. Ein Theaterstück wird gemeinsam erarbeitet, welches dann geprobt und auch gespielt wird. Das Spannende hierbei ist: am Anfang weiß noch niemand, wie es sein wird. Der Umgang mit der Stimme wird geprobt. Im spielerischen Umgang mit Mimik und Gestik wird die Ausdrucksfähigkeit gefördert. Wie bewege ich mich auf der Bühne? Die Kinder lernen zwischen privatem Verhalten und dem Handeln mit Bühnenpräsenz zu unterscheiden. Im Mittelpunkt des Kurses steht die Entwicklung eines Theaterstücks. Es werden kleine Szenen improvisiert, oder es werden die Texte und Dialoge hierfür aufgeschrieben. Die Kinder setzen sich mit dieser Methode mit ihren eigenen Wünschen und Ideen auseinander und können sich deshalb leicht mit der Bühnenfigur identifizieren, die sie dann viel präsenter und überzeugender darstellen können.
Bereits vor den Osterferien gibt es eine Schnupperstunde, für die keine Anmeldung erforderlich ist. Treffpunkt hierfür im Foyer des Altenzentrums St. Bonifatius in der Albert-Schweitzer-Straße 3, am Dienstag 27. März um 15.30 Uhr.
„Wenn du den Eindruck hast, dass das Leben Theater ist, dann such´ dir eine Rolle aus, die dir so richtig Spaß macht.“ -William Shakespeare.
Doris Ehrlich
Theaterpädagogin BuT (Theaterwerkstatt Heidelberg). Freiberufliche Tätigkeit am WWP Theater Hassloch, Workshop und Projekte an Kindergärten, Schulen und mit verschiedenen Zielgruppen.
Wie arbeitet ein Theaterpädagoge? Im Vordergrund der theaterpädagogischen Arbeit steht der Mensch, in einem Spannungsverhältnis zwischen „so sein und so sein können“. Theaterspiel basiert auf den Funktionen des Lebens, dem Wahrnehmen, Beobachten, Erinnern, Vorstellen, Einbilden, Handeln, Fühlen, Konzentrieren. Mit praktischen theatralen Übungen aus diesen Bereichen, werden die Teilnehmer an das Theaterspiel herangeführt. Wichtig dabei ist die Freude am Spiel, Mut auch mal über seine Grenzen hinaus etwas Neues ausprobieren und vor allem eine wertschätzende Atmosphäre, in der dies möglich ist. Ein Schwerpunkt in meiner Arbeit ist die Wahrnehmungsförderung „nur ein wahrnehmender Schauspieler, ist ein präsenter Schauspieler“.