Keramikkurse der JuKS
Den Geheimnissen des Tons auf der Spur
„Kennt Ihr schon das dritte Geheimnis des Tonens?“ Flüsternd beugt sich Kursleiterin Mikela Steinberger zu den zwölf Kindern des Keramikkurses. Die schauen sie gebannt an und halten die Luft an. Es ist ganz ruhig im Raum.Die Kinder sind zwischen sechs und 12 Jahren alt. Manche waren schon ein- oder zweimal hier im Tonkurs, andere sind zum ersten Mal dabei.Macht der unterschiedliche Erfahrungsstand das gemeinsame Töpfern schwieriger? Wer der Gruppe zuschaut, merkt schnell: Im Tonkurs bekommt jedes Kind die Unterstützung, Ermutigung und Anforderung, die es braucht.
Fortgeschrittene helfen den Neulingen, wenn die Kursleiterin gerade einem anderen Kind etwas erklärt. Manche Kinder erproben aber auch voller Forscherdrang, was das Material so mit sich machen lässt. Und wenn es schief geht? „Dann matschen wir das einfach wieder ein“, erklärt einer der Sprösslinge strahlend und haut seinen Osterhasen platt.
Tina dagegen gibt nicht auf, drückt und knetet. Klebt neue Stücke Ton an. Zwackt Stücke ab. Und plötzlich ist aus dem unförmigen Klumpen ein Haifisch geworden – mit Riesenmaul, Zähnen, Flossen und allem was dazu gehört.
„Ich kann keinen Löwen, ich geb’s auf“, jammert ein Kind. Dabei wollte Laura unbedingt einen Löwen machen. „Ach was, ich weiß genau, dass du das kannst!“, ermutigt die Kursleiterin und fertigt eine grobe Skizze, erklärt sie und schon ist der Löwe wieder im Rennen. Und als Laura ihn wenig später zum Trocknen beiseite gestellt hat, knetet sie voller Schaffensdrang schnell noch ein halbes Dutzend Igel. Wie im Spiel lernen die Kinder in den Töpferkursen von Mikela Steinberger unterschiedliche Dinge: Materialgerechtes Arbeiten. Einander helfen. Den Unterschied von handwerklich guter Arbeit und Kreativität, und, dass man beim Tonen einfach seine Ideen ausprobieren kann. Und – man kann immer wieder neu anfangen, wenn einem etwas nicht gefällt.
Ach ja, und natürlich erlernen und erfahren sie auch das dritte Geheimnis des Tonens: Wenn man zuviel Wasser verwendet, wird der Ton glitschig wie Seife – und die Figuren sacken in sich zusammen… Und was ist eigentlich das erste oder das zweite Geheimnis des Tonens? „Ich weiß es, ich weiß es!“ Tim strahlt: „Wenn man Luft im Ton einschließt, explodiert er im Brennofen – bumm.“ „Und alles was dünn ist und absteht, bricht früher oder später ab“, ergänzt Lisa, die ihre Maus in der einen Hand und den Mauseschwanz in der anderen hält. „Ich glaub’, den leg’ ich lieber mal um die Maus herum und drücke ihn ganz gut fest…“.